Familienstress statt Mobbing

von DKSB

Damit es Kindern gut geht

 

Kinderschutzbund hat im Landkreis Stade diverse Projekte initiiert 

LANDKREIS. Der Kinderschutzbund im Landkreis Stade setzt

seine Arbeit in Corona-Zeiten unbeirrt fort. Das sagt ihr Vorsitzender, Dr. Martin Gossler.

Im Auftrag des Landkreises bieten Kräfte des Kinderschutzbundes begleitenden Umgang für Eltern nach der Scheidung. Sie sind dabei, wenn sich das Kind mit Vater oder Mutter trifft, wo es nicht ständig wohnt.

Hebammen stellen die „frühen Hilfen“ sicher gerade bei jungen oder finanzschwachen Müttern, häufig für Alleinerziehende. Sie sind gerade in den ersten Wochen nach der Geburt für die Mütter da.

Gelitten, so Gossler, habe das Projekt mit Lerntherapeuten an Schulen, die motorisch extrem unruhigen Kindern an die Seite gestellt werden, damit die Lehrkräfte sich auf den Unterricht konzentrieren können.

Große Freude bereite dem Kinderschutzbund das Projekt mit dem Kunsttherapeuten Christoph Peltz, der in der Not erfinderisch wurde. Er verteilte an der Burggrabenschule in Stade Tüten zum Selberbasteln und gab die Anleitungen zum Kreativwerden per Youtube-Videos weiter. Demnächst sollen die Erfolge auf einer großen Leinwand in der Stader Innenstadt präsentiert werden. Mehr dazu unter www.kreativitaet- macht-stark.de.

Gespannt waren die Aktiven vom Kinderschutzbund auf die Zahlen vom Sorgen-Telefon. Die liegen zwar noch nicht detailliert vor, aber es hätten sich keine Hinweise auf mehr Gewalt ergeben, so Martin Gossler, wohl auch weil Mobbing in der Schule ausgefallen sei. Zudem fehle Kindern während der Corona-Pandemie häufig der geschützte Raum, der unbeobachtete Moment, um sich zu melden.

Auch Martin Gossler weiß von Selbstanzeigen aus dem gutbürgerlichen Milieu, er weiß, dass den Kindern andere Kinder zum Spielen und Ausprobieren fehlen, dass sich Menschen auf engem Raum familienintern auf die Nerven gehen, aber er sagt auch:

„Zurzeit ist eine dramatische Entwicklung nicht absehbar.“ (ing)

 

Stader Tageblatt 15.02.2021

Jugendliche haben in der Pandemie andere Probleme

sb. Stade. Beim Kinderschutzbund Stade laufen auch im Lockdown viele Angebote weiter. "In die Schulen können wir zurzeit leider nicht gehen", sagt Dr. Martin Gossler, Vorsitzender des Kinderschutzbunds im Landkreis Stade. "Das betrifft beispielsweise unser Projekt ,Fit für die Schule', das wir seit mehreren Jahren in der Grundschule am Rotkäppchenweg in Buxtehude und in der Montessori Grundschule in Stade anbieten."

Bei dem Projekt werden schulpflichtige, aber noch nicht schulreife Kinder von Lerntherapeuten und Pädagogen individuell gefördert, z.B. in Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Konzentration und Sozialverhalten. Bereits im ersten Lockdown im Frühjahr musste die Förderung "Fit für die Schule" aussetzen. "Anschließend sind wir jedoch sofort wieder eingestiegen und möchten es auch nach dem derzeitigen Lockdown gern wieder tun", so Gossler.

Für das Projekt "Begleiteter Umgang" hat der Kinderschutzbund Stade ein Hygienekonzept erstellt. So haben Trennungs- und Scheidungskinder aus problembehafteten sozialen Verhältnissen auch während der Pandemie die Möglichkeit, Kontakt zu beiden Elternteilen zu halten. Auch das Projekt "Frühe Hilfen", ein besonderes Beratungsangebot für werdende und junge Eltern, läuft unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen weiter.

Eine konstante Nachfrage, allerdings mit anderen Themen, beobachten die Kinderschutzbund-Mitarbeiter bei der "Nummer gegen Kummer". Hier können Kinder und Jugendliche anonym anrufen und über ihre Probleme reden. "Früher war Mobbing ein wichtiges Thema, aber weil Schule gegenwärtig zuhause stattfindet, scheint das zurzeit kein großes Problem zu sein", berichtet Martin Gossler. "In der Pandemie haben die Kinder allerdings mehr Stress in der Familie oder sprechen mit uns über die zahlreichen Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt."

Neue Stader Wochenblatt

 


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