Kreativität macht stark
von DKSB
Freie Fahrt auf dem Verkehrsübungsplatz in Hahle
Hier lernen Kinder mit viel Spaß
Verkehrsübungsplatz in Hahle in Betrieb
STADE
. Die Stadt Stade hat einen Verkehrsübungsplatz. Er wurde am Mittwochmorgen am
Bildungshaus in Hahle in Betrieb genommen. Die Offiziellen sind froh, die Kinder begeistert.
Kaum hatte Bürgermeisterin Silvia Nieber das Schild für den „Verkehrsübungsplatz der
Hansestadt Stade“ enthüllt, stürmten die Kinder der Hahler Grundschule zu den Fahrzeugen.
Fahrräder, Kettcars oder auch Tretroller gehören zum großen Fuhrpark der neuen Einrichtung,
die allen Kindern im Alter zwischen drei und zehn Jahren in der Stadt und darüber hinaus
zugutekommen soll.
Echte Verkehrsschilder im Miniaturformat, eine Fußgängerampel oder ein Zebrastreifen
gehören zur Ausstattung. Der Kurs führt an Tischtennisplatten, einer Sitzecke, ein Fußballfeld
oder auch an der neuen Basketballanlage vorbei – fast wie im richtigen Leben, aber dennoch
geschützt.
185 000 Euro hat das Projekt gekostet, das nach den Sommerferien 2017 gestartet wurde.
Umfangreiche Tiefbauarbeiten mit alten Leitungen, Erdboden und Bodenbelägen gehörten
ebenso dazu wie die Einrichtung des neuen Verkehrsplatzes. Die Gefährte bekommen einen
eigenen, stabilen und verschließbaren Unterstand. Für theoretischen Unterricht auch durch
Verkehrswacht oder Polizei soll noch eine Art Carport gebaut werden. Dafür sollen die Eltern
verantwortlich zeichnen.
Ohnehin wird der Schulverein der Grundschule Hahle als Träger des Platzes fungieren.
Kindertagesstätten oder Grundschulen, die ihn für sich nutzen wollen, melden sich im
Schulsekretariat an und zahlen einen kleinen Obolus für Wartung und Reparaturen.
Eingebunden in das Projekt ist auch das Studienseminar in Stade, in dem die Lehrer
ausgebildet werden.
Dr. Henning Kehrberg, Vorsitzender des Kinderschutzbundes im Landkreis Stade, hatte einst
die Initialzündung gegeben, die Verkehrswacht war mit im Boot. Die Stadt war schnell von
der Idee überzeugt und schlug das Bildungshaus mit Grundschule und Kita in Hahle als
Standort vor. Wie wichtig Verkehrserziehung ist, zeigte das tragische Unglück von Montag,
als in Hahle eine 16-jährige Schülerin vom Zug erfasst und getötet wurde, weil sie die Gleise
trotz geschlossener Schranken überqueren wollte. „Das hat uns alle hier sehr beschäftigt“,
sagte Schulleiter Marc Rohde während der Eröffnung.
Ohne fremde Hilfe wäre der Verkehrsübungsplatz nur schwer zu finanzieren gewesen: Der
Kinderschutzbund spendierte den Betrag von 25.000 Euro, die Dow 15.000 Euro aus ihrem
lokalen Spendenprogramm, die Verkehrswacht 4.000 Euro. Das Gros übernahm die Stadt mit 140.000 Euro. Das Radhaus
in der Bremervörder Straße half bei der Bestellung der Gefährte.
(ing)
www.gs-hahle.de
Stader Tageblatt 17.10.2018
STADE. Stade „eine Stadt, in der die Leute vor sich hindösen“, hatte Künstler Daniel Richter zur Eröffnung der Ausstellung „Bavid Dowie“ im Kunsthaus gesagt. „Stade döst nicht!“, antworten die Kinder, die derzeit an der Interkulturellen Kunstwerkstatt an der Grundschule am Burggraben teilnehmen.
„Und auch wir zeigen unsere Bilder im Kunsthaus!“ ergänzt mit einem Augenzwinkern Christoph Peltz, der das Projekt kunsttherapeutisch leitet. Adressaten sind die Künstler Daniel Richter, Johnathan Meese und TalR, die bei der Eröffnung ihrer Ausstellung „Bavid Dowie“ im Kunsthaus Stade als eine sehr schöne Stadt beschrieben, die allerdings etwas „döse“.
Bei ihrem Besuch im Kunsthaus Stade waren die Kinder begeistert von den großen Formaten, den Farben und der Ausdruckskraft der ausgestellten Bilder. Neugierig hielten sie ihre eigenen Kunstwerke vor die Werke der Künstler und hatten sichtlich Spaß an der Gegenüberstellung.
Gemeinsam künstlerisch tätig sein
Ziel der interkulturellen Kunstwerkstatt ist es, gemeinsam künstlerisch tätig zu sein. Bislang hat die FABI (Evangelische Familienbildungsstätte Kehdingen/Stade e.V.) an sieben Grundschulen in der Hansestadt und dem Landkreis Stade solche Kurse angeboten. Die Kurse sollen Kindern aus deutschen und geflüchteten Familien einen geschützten Raum der Kreativität bieten.
Die Kinder der Burggrabenschule malen ohne Themenvorgabe vollkommen frei, intuitiv und spielerisch auf großen Leinwänden. „Sie haben keine Angst vor der großen weißen Leinwand, und wenn sie dann frei und wild loslegen, entstehen wahre Kunstwerke“ so Peltz, der auch für den Kinderschutzbund ein Projekt leitet, mit dem die bildende Kunst in die Schulen gebracht werden soll.
In diesen Mal-Workshops werden alle Kinder integriert und die freie Art des Malens fördert ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Der Kinderschutzbund Stade möchte sein erfolgreiches Kunst-Projekt „Kreativität macht stark!“ ausbauen und ist auf der Suche nach weiteren Sponsoren.
Stader Tageblatt 30.05.2018